Warum dermatologische Behandlungen im Sommer nicht immer die beste Idee sind

Mit den ersten warmen Tagen zieht es viele Menschen wieder verstärkt ins Freie. Die Sonne scheint länger, die Haut wird brauner, das Lebensgefühl leichter. Gerade jetzt verspüren viele auch den Wunsch, etwas für ihre Haut zu tun: Pigmentflecken, Akne-Narben oder feine Fältchen sollen verschwinden, am besten rechtzeitig vor dem Urlaub. Doch genau hier liegt ein häufig unterschätztes Problem. Denn nicht jede dermatologische Behandlung ist für die Sommerzeit geeignet – im Gegenteil: Viele Verfahren sind bei starker UV-Belastung sogar riskant.

Warum ist das so? Die meisten ästhetisch-dermatologischen Behandlungen – wie etwa Lasertherapien, Fruchtsäure- oder chemische Peelings, Microneedling oder auch IPL-Behandlungen – arbeiten gezielt mit einer Reizung oder Abtragung der oberen Hautschichten. Die Haut wird dadurch angeregt, sich zu erneuern, frischer und ebenmässiger zu erscheinen. Dieser regenerative Effekt ist grundsätzlich sehr erwünscht – jedoch geht er mit einer temporären Schwächung der natürlichen Hautschutzbarriere einher. Die behandelte Haut wird empfindlicher gegenüber äusseren Einflüssen, insbesondere gegenüber UV-Strahlung.

In der warmen Jahreszeit ist diese Strahlenbelastung jedoch naturgemäss deutlich höher. Selbst wer sich nicht aktiv sonnt, ist durch alltägliche Aktivitäten wie Spazierengehen, Autofahren oder den Aufenthalt im Schatten bereits einer intensiven UV-Exposition ausgesetzt. Die Kombination aus empfindlicher, frisch behandelter Haut und starker Sonneneinstrahlung kann schwerwiegende Folgen haben: Besonders gefürchtet sind sogenannte postinflammatorische Hyperpigmentierungen – also dunkle Flecken, die sich durch die UV-Bestrahlung auf vorgeschädigter Haut bilden können. Diese Pigmentveränderungen sind oft hartnäckig und schwierig zu behandeln – sie können das kosmetische Ergebnis der Behandlung nicht nur mindern, sondern im schlimmsten Fall sogar verschlechtern.

Hinzu kommt, dass die typischen Begleiterscheinungen der Sommermonate – wie starkes Schwitzen, häufiges Duschen, Baden im Meer oder im Chlorwasser – die Heilung der Haut zusätzlich belasten. Die Regenerationsprozesse, die nach einer Behandlung ohnehin Zeit brauchen, können durch solche äusseren Faktoren empfindlich gestört werden. In manchen Fällen entstehen sogar kleine Entzündungen oder Unreinheiten – gerade dann, wenn man die Haut im Anschluss an eine Behandlung nicht ausreichend schützt oder ihr nicht genügend Ruhe gönnt.

Aus diesen Gründen empfehlen viele Hautärzt:innen, auf intensive oder invasive Behandlungen während der Sommermonate weitestgehend zu verzichten. Die kühlere Jahreszeit – also Herbst, Winter oder frühes Frühjahr – eignet sich wesentlich besser für Laserbehandlungen, tiefenwirksame Peelings oder andere hauterneuernde Verfahren. In dieser Zeit ist die UV-Strahlung schwächer, die Haut ist weniger strapaziert, und es fällt deutlich leichter, die behandelten Areale mit Kleidung zu schützen.

Das bedeutet natürlich nicht, dass man im Sommer vollständig auf Hautpflege oder ästhetische Massnahmen verzichten muss. Es gibt durchaus sanfte Behandlungen, die auch bei warmen Temperaturen gut verträglich sind – beispielsweise leichte Reinigungstreatments, feuchtigkeitsspendende Anwendungen oder auch individuelle Pflegeberatungen. Wichtig bleibt jedoch immer: Sonnenschutz ist das A und O. Wer sich im Sommer behandeln lässt, sollte konsequent auf einen sehr hohen Lichtschutzfaktor (mindestens LSF 50), schützende Kleidung und den Verzicht auf direkte Sonnenbestrahlung achten.

Letztlich gilt: Die Entscheidung, ob eine Behandlung auch im Sommer sinnvoll ist, sollte immer individuell getroffen werden – und im besten Fall gemeinsam mit einer Fachperson. Wer die Haut langfristig verbessern möchte, sollte sich nicht von der Jahreszeit drängen lassen, sondern lieber auf das richtige Timing setzen. Denn eine gut geplante Behandlung zum passenden Zeitpunkt bringt nicht nur bessere Ergebnisse – sie schützt auch Ihre Haut.

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Praxis Dr. med. Aschwanden | Dermatologie & Ästhetik St.Gallen
Tel. 071 222 39 33
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Achtung vor Behandlungen im Sommer

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